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Zeitungsartikel

Schwabmünchen Allgemeine

"Ich passe mein Rezept für den Teig der Langos immer dem Wetter an", berichtete der Ungar Károly Szabo, der zusammen mit Ehefrau Ildikó seit dem Sommer 2015 einen Stand mit Spezialitäten seines Heimatlandes betreibt. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit seien die Eigenschaften des von ihm selbst hergestellten Teigs anders"Der Teig ist wie eine Frau, wenn du sie gut behandelst, denn gibt sie dir alles zurück" philosophierte er, während er aus der fünf Kilo schweren Teigmasse Einzelportionen formte, die zur weiteren Reifung in einem temperierten Bereich gelagert wurden.

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Ungarische Palatschinken und Langos sogar in Deutschland

 

„Mein Mann ist 1976 das erste mal nach Deutschland gekommen. Damals gab es einen Austausch von Jugendlichen, wo junge Ungarn nach Deutschland kommen konnten um eine Ausbildung zu machen und auch anders herum“, fing Ildiko Szabo an zu erzählen.

 

Ab da fing Karoly an in Deutschland zu leben. Innerhalb zwei Jahrzehnten, schloss sich seine Frau Ildiko ihm  an, um ihr gemeinsames Kind in Deutschland zu gebären.

 

„Anfangs haben wir beide in unseren herkömmlichen Berufen gearbeitet. Ich als Schlosser und meine Frau in der Modeindustrie“, ergriff Karoly das Wort und fügte noch weiter hinzu, dass obwohl beide sehr leidenschaftliche Köche sind, sie nie dran gedacht hätten, jemals einen eigenen Stand zu haben. 

Nach einem Schicksals ändernden Ereignis haben sie den Entschluss gefasst, einen eigenen Foodtrailer zu haben.

 

„Es hat zwei Jahre an Vorbereitungszeit gebraucht. Nicht nur der Bürokram kam auf uns zu, sondern auch kleinere Hindernisse wie zum Beispiel, dass mein Mann linkshänder ist und ich rechtshänder und wir alles so Planen mussten, dass er und ich es benutzen können“, erzählt Ildiko lachend und fügt hinzu: „Wir haben untereinander die Rollen und Positionen gut verteilt. Karoly ist eher für die Technik verantwortlich, wiederum bin ich für die Planung verantwortlich.“

 

Schließlich fingen sie vor drei Jahren an, an Ihrer ersten Veranstaltung, bei der Eröffnung eines Tattoo Studios, ihren Foodtrailer Namens „Szabo‘s Langos“ in die Gastronomie Welt einzuweihen. Für die deutschen Bürger, war das essen nicht ganz unbekannt, da sie oft schon am Plattensee waren und die ungarische Spezialität gekostet haben.

 

„Auf einer Veranstaltung ist ein älteres deutsches Ehepaar zu uns gekommen und hat stolz erzählt, dass man Langos essen kann. Sie haben sich brav in die Reihe gestellt und als sie dran kamen, sagte der Ehegatte, dass nur noch ein bisschen Pálinka (Ungarischer Schnaps) fehlen würde. Mein Mann, welcher an diesem Tag Geburtstag feierte, griff in den Kühlschrank um dem Ehepaar ein Stamperl Pálinka anzubieten. Der Mann erstaunte ersichtlich mit runden Augen und streckte seine Arme in die Luft und rief: „Wir sind in Ungarn“ 

Nostalgierte Ildiko.

 

„Die Deutschen mögen eher die süße Variante der Langos und auch Palatschinken, aber kosten dennoch liebend gerne die traditionelle Knoblauch, Schmand, Käse Variante, welches wir auch oft mit Röstzwiebeln, Salami oder Schinkenwürfel aufbereiten“, erzählt uns Karoly.

 

Natürlich Besuchen die Ortsansässigen Ungarn den Stand auch. Es gab sogar eine Familie, welche einen 110 Kilometer weiten Weg auf sich genommen hat, um endlich wieder echte Ungarische Langos zu Kosten. Familie Szabo ist hauptsächlich in Bayern unterwegs, jedoch verschlägt es sie auch in andere Bundesländer, um ihre Heimischen Geschmäcker an ihre Besucher zu bringen. Pläne haben sie reichlich. Sie möchten öfter auf Street-Food Veranstaltungen, Firmenfeiern, Geburtstagen oder auch Jubiläumsfeiern teilnehmen. Ihre Entschlossenheit ist so groß, dass für sie nur noch der Himmel die Grenze ist.